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Mein Leben in Afrika

08.10.2019
 
Südafrika ist eine Regenbogennation. Dort gibt es eine Vielfalt von Menschen und Landschaften, Berge, Wüste, Seen, das Meer, auf engstem Raum. Von Juni bis Oktober kann man dort riesige Wale beobachten. Südafrika ist ein Land der Gegensätze. An der Küste wohnen zahlreiche vermögende Leute in ihren prächtigen Villen. Dort leben sowohl reiche Weiße, als auch reiche Schwarze, die nach der Apartheid zu Reichtum gelangten, während etliche Weiße dann ihre Arbeit verloren haben und verarmt sind, z.B. Förster und Lehrer.
Daneben befinden sich dort viele Armenviertel. Die Probleme sind vielfältig: große Armut, Hunger, Gewalt, auch in der Ehe, Männer schlagen ihre Ehefrauen, Überfälle, Alkoholmissbrauch, fast alle Farbigen haben ein Problem mit Alkohol, Drogenkonsum, Rassismus, Aids, lernschwache, zurückgebliebene Kinder, die missbraucht und geschlagen werden und deren Väter oftmals ein Drogenproblem haben. 
Die Männer haben ihre traditionelle Rolle verloren. Es sind die Frauen, die  sich gegenseitig unterstützen und die Gesellschaft zusammenhalten sowie das kirchliche Leben erhalten. Gebetsfrauen, die man an ihrer schwarz-weißen Tracht erkennen kann und durch die sie geschützt sind, kümmern sich um Kranke, Gefangene und Sterbende. Sie schöpfen ihre Kraft aus den Gebeten und den Gottesdiensten. Das “Vater unser”, das beim Gottesdienst gesprochen wird, wird auch in der Schule und bei Meetings gebetet.
Das Pastorenehepaar Forster betreute dort drei Gemeinden, deswegen fuhren sie jeden Monat 3000 bis 4000 km. In einer Gemeinde leben Menschen, die noch altes Deutsch sprechen. Wenn man Gottesdienste feiern möchte, muss man große Entfernungen zurücklegen, 60 bis 100 km. Der Gottesdienst wird immer in Deutsch und Englisch abgehalten und dauert 4 bis 5 Stunden. Die Muttersprache ist  aber Afrikaans. Weiße Pastoren sieht man immer mit einem schwarzen Talar, umgekehrt ist es üblich, dass schwarze Pastoren einen weißen Talar  tragen. Die Forsters konnten ihrem Auftrag folgend mit großen Anstrengungen eine Kirche errichten und haben damit ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander gesetzt. Auf dem Schild beim Eingang steht: “Kirche von Schwarzen und Weißen gebaut.” Einen herzlichen Dank gilt Sunnive Forster für ihren anschaulichen Bericht.




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