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Vortrag „Die Reformation im Emsland“

03.10.2017
Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums gab es im Jahre 2017 viel Berichterstattung und Aufarbeitung in den Medien.
So referierte Dr. Andreas Eiynck, der Leiter des Emslandmuseums, auch im Oktober 2017 für die LandFrauen aus Lingen über die Reformation im Emsland. Er lieferte einen spannenden Vortrag mit vielen interessanten Fakten und anschaulichen Bildern.
 
Dr. Eiynck erzählte zunächst über wichtige Stationen aus dem Leben Martin Luthers und wie  mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel am 31. Oktober 1517 die  Reformation begann. Seine Schriften – insbesondere die 95 Thesen und die Übersetzung des Neuen Testaments in verständliches Deutsch – erregten öffentliches Aufsehen und wurden im ganzen Land verbreitet.
 
Zentraler Bestandteil Luthers Kritik war der Ablasshandel, eine Praktik der Kirchenoberhäupter, durch die man sich von den Sündenstrafen freikaufen konnte. Der Ablasshandel wurde zu einer wichtigen Einnahmequelle, die den üppigen Lebensstil der Bischöfe und Päpste finanzierte und sie von den urchristlichen Idealen entfernte.
 
Im Emsland sei die Reformation durch Graf Konrad von Tecklenburg verbreitet worden, der im Jahr 1541 in Lingen den ersten lutherischen Geistlichen eingesetzt habe, der fortan Gottesdienste in deutscher statt lateinischer Sprache abgehalten habe. Im Jahr 1546 musste er  die Herrschaft über die Grafschaft Lingen allerdings an den katholischen Kaiser Karl V. abtreten. Damit wurden die früheren kirchlichen Verhältnisse wiederhergestellt.
 
Im weiteren Verlauf seines Vortrages thematisierte Dr. Eiynck dann noch die zweite Reformation Lingens unter den Oraniern, der nach der Rückeroberung Lingens durch den Kaiser 1605 mit einer Katholisierung begegnet wurde.
 
Dieser Wechsel der Konfessionen habe sich in der Folgezeit noch weiter fortgesetzt. Heute bekennen sich laut Herrn Dr. Eiynck im Emsland etwa 15% der Bevölkerung zur evangelischen Konfession.                                      
 
Die LandFrauen dankten Herrn Dr. Eiynck für den anschaulichen Vortrag, der einen spannenden Einblick in die Reformationsgeschichte Lingens und des Emslandes ermöglichte.                                                




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